Fünf Jahre Opernloft in Hamburg

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(CIS-intern Von Horst Schinzel) – Die Oper steht – sicher sehr zu Unrecht – im Ruf, verzopft, altmodisch und verstaubt zu sein.

Foto: Szenenfoto Presse Opernloft

Tatsächlich haben die Spielstätten des Musiktheaters allerorten große Probleme, jüngere Besucherschichten anzusprechen. Bei jeder Premiere ist die überwiegende Mehrzahl der Besucher im Rentenalter – wenn auch in den letzten Jahren zunehmend ein Trend zu verspüren ist, dass sich auch jüngere Menschen diesem Musik-Genre öffnen.
Dazu möchten die Hamburger Sängerinnen Ivonne Bernboom und Imken Rahardt einen speziellen Beitrag leisten. Vor fünf Jahren haben sie dazu ihr eigenes Musiktheater “Opernloft“ gegründet, das nach einem Umzug mittlerweile recht zentral fast gegenüber der großen Mutter Staatsoper in der Fuhlentwiete nahe dem Gänsemarkt residiert.

Das Prinzip der beiden Prinzipalinnen, klassische Oper auf Spielfilmlänge von neunzig Minuten und auf den eigentlichen Kern der im Original oft sehr verworrenen Handlung einzudampfen, hat über Hamburg hinaus große Beachtung gefunden. Ein Prinzip, dem inzwischen allerorten die Kinderopern folgen. Die gibt es an der Fuhlentwiete auch, im Wesentlichen aber doch „große“ Oper für Erwachsene. Dafür hat das Theater 2010 den Pegasus-Preis erhalten, und drei Inszenierungen sind mit dem Rolf-Mares-Preis ausgezeichnet worden. Inzwischen gibt es durchweg von Dienstag bis Sonntag laufendes Programm in dem 195 Plätze großen Haus. das von der Kulturbehörde mit 105.000 Euro im Jahr unterstützt wird. Viel zu wenig, wie Imken Rahardt befindet.

Imken Rahardt ist ihre eigene Dramaturgin, die die vorgesehenen Opern selbst bearbeitet. Zur Not springt sie selbst als Sängerin ein. Ihre Prinpien veranschaulichen sehr gut die beiden Stücke, die zum Jubiläum heraus gekommen sind: Im August Massenets „Thais“, jetzt im September „Hoffmanns Erzählungen“. Das Ensemble zu „Hoffmann“ ist auf drei Sängerinnen und eben Hoffmann reduziert. An einen Teufel wird sich ein Kenner dieser Oper nicht erinnern können. Und Thais wird aus dem alten Ägypten in das Jetzt verlegt und ist eigentlich eine Neuauflage von „Manon“. Für Puristen sicher sehr verwunderlich. Aber Imken Rathard – die zehn feste Mitarbeiter hat – geht es vor allem um die Schönheit der Musik.

Und damit haben die beiden Prinzipalinen bsiher durchaus Erfolg gehabt. Die Zuschüsse reichen jedoch kaum. Und so bleibt auch der Wunsch nach einem kleineren Saal für die Produktion zeitgenössischer Musiktheater-Stücke wohl ein Traum bleiben. Denn auch in Hamburg gibt es für die Kultur nicht mehr Geld. Mag die stehen, ixe die mit steigernden Kosen zurecht kommt.

Fotos Die Prinzipalinnen
Szenenfoto

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