(CIS-intern) –Mit der heutigen Veröffentlichung der ersten elf Bands und Solo-Artists stellt das ELBJAZZ die Weichen für die kommende Ausgabe des Festivals am 7. + 8. Juni 2024. Verschiedene Bühnen auf dem Werftgelände von Blohm+Voss sowie in der HafenCity werden erneut zu Spielzentren der unterschiedlichsten Subgenres aus Kunst- und Popularmusik. Mit JUNGLE, THE STREETS, BADBADNOTGOOD, BELLE & SEBASTIAN, L’IMPÉRATRICE, BETTEROV, ST. PAUL & THE BROKEN BONES, ED MOTTA, NUBIYAN TWIST, KIT SEBASTIAN und ILGEN-NUR präsentieren sich Musiker*innen aus dem ursprünglichen Jazz-Universum neben Acts, die ihren Stimmen und Instrumenten unter anderem Alternative-Rock-, Indie-Pop-, Neo-Soul- und Hip-Hop-Elemente entlocken.
Das ELBJAZZ steht seit jeher für eine Offenheit, die im Kosmos der Jazz-Festivals ihresgleichen sucht. Das ausgesprochene Ziel ist es, Genregrenzen zu überwinden und die Vielfalt aus Soul, Funk, Blues, Electronica, Swing und anderen Spielarten des Jazz mit Pop- und Rock-Elementen zu verbinden. Bereits während der 2023er-Ausgabe des Festivals fanden populäre Crossover-Acts wie MEUTE und Jazzkantine großen Anklang beim Publikum. Der Zuspruch der Besucher*innen stärkt die Vision des Booking-Teams aus den Häusern Karsten Jahnke und FKP Scorpio. Ina Lieckfeldt, verantwortlich für das Booking bei Karsten Jahnke, bekräftigt einmal mehr den Anspruch des ELBJAZZ, bekannten Jazz-Stars und Newcomer*innen des Genres eine gebührende Plattform zu geben – und das vor der einmaligen Kulisse des Hamburger Hafens: „Der Jazz ist der Ursprung des Festivals und zugleich der Kern für vielschichtige Entwicklungen in E- und U-Musik. Diese Tradition lebt weiter und ist Teil der ELBJAZZ-DNA.“ Dass diese Entwicklungen nicht zuletzt in Crossover-Projekten aus nur scheinbar konträren Musikrichtungen münden, belegt, dass die vermeintlichen Grenzen zwischen hoher Kunst und arrivierten Pop- und Rock-Klängen längst obsolet geworden sind. Auch das ELBJAZZ selbst kann als erfolgreiches Crossover bezeichnet werden, vereint es doch Musiker*innen aller Kontinente und Stilrichtungen – 2024 noch deutlicher repräsentiert durch die Bookings aus dem Rock- und Pop-Bereich, für das das Team von FKP Scorpio verantwortlich zeichnet. Stephan Thanscheidt, CEO und Head of Festivalbooking bei FKP Scorpio, ist überzeugt: „Das ELBJAZZ als herausragendes Kulturprojekt ist wie seine Heimat Hamburg selbst ein Tor zur Welt (der Musik) und symbolisiert eine Weltoffenheit, die es zu stärken gilt.“
Bestätigt für das ELBJAZZ 2024:
JUNGLE
Sie kennen sich, seitdem sie neun Jahre alt waren: Tom McFarland und Josh Lloyd-Watson waren Nachbarn im Londoner Stadtteil Sheperds Bush. Nach ersten musikalischen Projekten hoben die Freunde 2013 ihre Soul-verliebte Band Jungle aus der Taufe. Die ersten drei Alben wurden über eine Milliarde Mal gestreamt, zu Hits wie „Busy Earnin’“ oder „Casio“ wippte halb Europa mit dem Kopf. Jungles Live-Auftritte sind ein Erlebnis: Mindestens zu sechst zelebriert die Band ihre euphorischen Disco-Hymnen und den zackigen Electro-Funk. Dabei werden auch schon einmal untereinander die Instrumente getauscht.
THE STREETS
Das Kultprojekt der späten Neunziger-/frühen Nullerjahre um Mastermind Mike Skinner, der den Spagat zwischen Rapper mit Street Credibility und Singer-Songwriter mit Underdog-Attitüde traumwandlerisch beherrscht, ist wieder da – mit hochgradig tanzbaren Hip-Hop-, Drum-‘n’-Bass- und House-Grooves irgendwo zwischen subtilen TwoStep-Rhythmen und zügellosen Four-to-the-Floor-Unumschweifigkeiten, eingebettet in eine abenteuerlich eklektische Produktion, die auch vor UK-Garage und Grime nicht zurückschreckt, abgerundet von der vertrauten, immer wieder aufs Neue faszinierenden Texthexerei Skinners.
BADBADNOTGOOD
BadBadNotGood begannen wie viele andere Bands: als Jazz-Nerds, die im Keller ihrer Uni jammten. Doch die drei aus Toronto waren nicht bloß Fans von John Coltrane, sondern bewunderten auch Rapper. Mit Ghostface Killah nahmen sie ein ganzes Album auf, ihre Produzenten-Arbeit für Kendrick Lamar wurde mit einem Grammy belohnt. Die Band beherrscht Fusion-Jazz, Post-Rock, Soul und Electronica-Sounds. Live klingen die Kanadier noch wilder: als ob Herbie Hancocks Headhunters in einem Rap-Club aufspielen würden. Nach mehr als sechs Jahren sind BadBadNotGood erstmals wieder in Hamburg.
BELLE & SEBASTIAN
Ihren Namen hat die Glasgower Chamber-Indie-Twee-Folk-Band aus einem Kinderbuch über einen Jungen und seinen Hund. Gegründet 1996 als Sozialprojekt für Arbeitslose, hat sich das Septett einen festen Platz in der Popwelt erobert. Den anfangs noch nüchternen Sound polierte Kult-Produzent Trevor Horn zwischenzeitlich zu üppig orchestrierten Klängen auf, bis sich die Band mit dem 2015er-Album „Girls in Peacetime Want to Dance“ in Disco, Klezmer, Soul und Euro-Pop vorgewagt hat – und erst mit „A Bit of Previous“ (2022) zu ihrem klassischen Sound zurückgekehrt ist. Dieser besticht vor allem durch die nie endende Suche nach der perfekten, bittersüßen Melodie, die nicht mehr aus dem Kopf gehen will.
L’IMPÉRATRICE
L’Impératrice wissen: Ein bisschen Verrücktheit kann die Dinge im Leben auch vereinfachen. Die sechs bringen die sorglose Leichtigkeit eines auf südfranzösischen Promenaden verplemperten Nachmittags an die Elbe. Dabei hat sich die Band in Paris formiert. Hier wurden L’Impératrice ab 2012 groß, hier verfeinerten sie ihren an bekannten Landsleuten wie Air geschulten Sound. Und immer wippt das Bein dazu im Groove ihrer Idole Chic und Sister Sledge. Fluffiger Funk trifft auf satte Disco-Klänge und lässigen Synth-Pop, abwechselnd auf Englisch und Französisch.
BETTEROV
Indie-Rock in deutscher Sprache – da denken viele an Tocotronic oder vielleicht an Kraftklub. Wer nach 1990 geboren wurde, hat vermutlich die Songs von Betterov im Kopf und kann bei Hits wie „Dussmann“ jedes Wort mitsingen. Betterovs energetische Gitarrenmusik mit Shoegaze- und Post-Punk-Elementen trifft aber nicht nur bei Jüngeren einen Nerv. Dazu tragen auch die feinfühligen Texte bei, die ganz viel bittersüße Großstadtmelancholie transportieren. Nicht nur der Musikexpress genießt die „große, emotional aufwühlende Freude, Betterovs Weltschmerz zu lauschen“.
ST. PAUL & THE BROKEN BONES
Die achtköpfige Band aus Alabama gilt als Garant für ekstatischen Soul. Schon ihre erste EP begeisterte 2012 mit einem an Otis Redding, Al Green und Marvin Gaye erinnernden Retro-Sound Kritiker wie Soul-Aficionados gleichermaßen. Mit jedem Album entwickelten die acht ihren Sound weiter, vom Old-School-Soul der Anfangstage über geschmeidigen Sommer-Funk mit einem Hauch Disco zu einem aufregend vielschichtigen Klanguniversum aus Synthies, Psychedelia und Samples. Ihre energiesatten Live-Performances bestechen durch eine mitreißende Melange aus Soul und Rock ’n’ Roll, Psychedelia und Funk.
ED MOTTA
Ed Motta ist das, was man eine „alte Seele“ nennt. Der Sänger wurde erst 1971 in Rio de Janeiro geboren, könnte seine Karriere aber ebenso gut in den 1970ern begonnen haben. Der Brasilianer fusioniert Soft-Rock, smoothen Soul und Funk mit einem Gespür für technisch perfekte Aufnahmequalität. Und dann ist da diese butterweiche Soul-Stimme, die auch all diejenigen zum Schmelzen bringt, die Seventies-Sounds nur aus Playlists kennen. Bei seinem letzten ELBJAZZ-Auftritt im Jahr 2015 hat der „Koloss von Rio“ das Publikum begeistert. Und bewiesen, dass er auch ein hervorragender Instrumentalist am Fender Rhodes Piano ist.
NUBIYAN TWIST
Die neunköpfige Afro-Jazz-Combo um Bandleader Tom Excell ist aus der ideenreichen UK-Szene nicht mehr wegzudenken: Gegründet 2011 in Leeds, zu Hause in London, hat sie sich seit ihrem selbstbetitelten Debüt 2015 mit grooveorientierten Genres wie Soul, Funk, Reggae, Dub und nicht zuletzt Jazz auf Afrobeat- und Highlife-Basis in die Herzen und Beine einer tanzwütigen Meute gespielt – und einen festen Platz im Support von Genregrößen wie De La Soul oder Robert Glasper. Klar, dass Nubiyan Twist auch von den Festivalbühnen nicht mehr wegzudenken sind. Auf der Tourliste standen schon Bühnen wie Meltdown, Glastonbury oder Edinburgh Jazz – und jetzt endlich auch ELBJAZZ.
KIT SEBASTIAN
Kit Sebastian verzaubern ihr Publikum mit reinster Pop-Glücksseligkeit, in die neben einer verführerischen Komplexität ihrer Soundschichten immer auch ein Hauch zeitlose Nostalgie hineinspielt. Das 2018 gegründete britisch-türkische Psych-Pop-Duo aus London spielt dabei mit globalen Einflüssen, die mit ihren Vintage-Synthies und einem Schuss Melancholie sowohl an den Stränden von Bahia wie auf den Straßen Istanbuls und in retroseligen Pariser Cafés ein Zuhause finden würden. Ihr Psychedelic-Jazz-infundierter Sound wird ausgeweitet auf Special-Interest-Genres von anatolischem Rock über französischen New Wave bis hin zu London Jazz.
ILGEN-NUR
2020 sollte das Jahr von Ilgen-Nur Borali werden. Eigentlich. Dann kam Corona, ihr Auftritt beim weltberühmten US-Festival SXSW wurde abgesagt. Doch anstatt zurück nach Berlin zu fliegen, blieb die gebürtige Baden-Württembergerin an der West Coast. In Deutschland hatte man die Sängerin und Gitarristin für ihren rauen Indie-Rock gefeiert und schon mit Courtney Barnett oder The Smiths verglichen. In Los Angeles verfeinerte Ilgen-Nur ihren Sound: weniger schroffe Gitarren, mehr Atmosphäre, mehr Tiefe. Ilgen-Nur bringt nun ein Stück Kalifornien mit an die Elbe. Sie sagt: „Ich glaube, man spürt die Wärme der Sonne in den Songs.“
EARLY-BIRD-TICKETS
Für das ELBJAZZ 2024 gibt es sowohl Tages- als auch 2-Tagestickets. Das Early-Bird-2-Tagesticket (7. + 8. Juni 2024) kostet 119,00 €, das Tagesticket Freitag (7. Juni 2024) 85,00 €, das Tagesticket Samstag (8. Juni 2024) 95,00 €. Alle Ticketpreise inkl. Gebühren.
TICKETS
Foto: JUNGLE © Arthur Williams