(CIS-intern) – Lieber Herr Palminger, Sie sind in vielem grandios, doch als Lyriker haben Sie, kann man schon sagen, keinen Ruf. – Ich bin ein gefühlsbetonter, stimmungsvoller Mann, der sich vornehmlich ausdrückt in Reim und Rhythmus. Meine Selbstbeschreibung deckt sich genau mit der Definition des Begriffes „Lyrik“ im Duden, das ist wirklich auffällig. Vielleicht bin ich mehr Lyrik, als ich dachte. Sollte das der Fall sein, wird sich mein Ruf als Lyriker von hier aus sternförmig in der ganzen Welt ausbreiten.
Warum die alte Kombination Jazz mit Lyrik?
Der Begriff an sich ist positiv konnotiert, man denkt an Manfred Krug, Annekathrin Bürger und die guten Momente der freien Töne in der DDR. Gleichzeitig nehme ich den Begriff und beseele ihn nach eigenem Gusto, und sicherlich werden wir den ursprünglichen Rahmen dieser Kunstform sprengen. Aber wenn wir streng in der Begrifflichkeit bleiben, können wir uns danach anmaßen, ein ganzes Genre auf das nächst höhere Niveau gehoben zu haben.
Foto: Presse Jacques Palminger
Warum arbeiten Sie gerade mit dem 440HzTrio zusammen?
Das 440 Hz Trio ist die hochmusikalische und absolut stilsichere Gruppe um Richard von der Schulenburg, mit dem ich schon immer zusammen arbeiten wollte. Wir haben uns im Uebel & Gefährlich in Hamburg kennen gelernt. Die telefonische Verabredung war: Wir treffen uns auf der Bühne und improvisieren unter dem positiven Druck der Live Situation ein komplexes Musikstück mit Text, Gesang und Dramaturgie. Das Ergebnis war so durch und durch überzeugend, dass wir daraus einen ganzen Abend machen wollten. Jetzt haben wir den Salat!
Was dürfen wir denn am Konzertabend NICHT erwarten?
Auf das Wort NEIN wird man an diesem Abend lange warten. Es wird einfach nicht auftauchen. Jacques Palminger und das 440 Hz Trio werden die Ja-Straße nicht verlassen. Wir improvisieren, wir lassen uns treiben, wir werden uns im metaphysisch menschlich-musikalischen Austausch befinden, wir werden über die positive Bejahung aller Worte und aller Töne unglaublich frei musizieren. Das glaube ich wirklich! Also kommt! Kommt mit uns auf die Ja-Strasse!
Jacques Palminger : Gründungsmitglied der Geheimloge Studio Braun, Theaterregisseur, -schauspieler und Hörspielautor, passionierter Bodypainter, eine Hälfte der Bronson-Bruderschaft mit Felix Kubin, Chansonschreiber für Universal González, war Dackelblut- und Waltons-Schlagzeuger.
Das 440 Hz Trio sind Richard von der Schulenburg (Klavier), Raphael Burgess (Bass), Olve Strelow (Schlagzeug); Gast: Lydia Schmidt (Gesang)
29. September 2013 ab 21 Uhr
Nactasyl Hamburg
PM: Zentrale Nachtasylt