Im CCH Hamburg – Rainald Grebe & Das Orchester der Vesöhnung

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(CIS-intern) – Die Bundestagswahl ist gelaufen, an der Macht die CDPDGRÜSDU, jetzt steigt Rainald Grebe in seine Kutsche auf dem Brandenburger Tor, drischt auf die Gäule ein – und es geht keinen Meter vor. Hühott … oder doch?

Berliner Republik, das stand mal für etwas Neues, Offenes, Modernes. Das ist jetzt aber auch schon eine Weile her und – täuschen wir uns… ? – ein Grauschleier liegt über dem Land. Die Sprache der Politik macht keinen satt. Wenn Politiker abtreten, die jahrzehntelang die Politik bestimmt haben, zucken alle nur mit den Schultern oder sind hämisch, den meisten ist es egal.

Foto: Plakat Presse Rainald Grebe

„Als die FDP aus dem Bundestag geflogen ist, war ich bei der Apfelernte. Dachte kurz, du bist doch im Herzen FDP, du alter Ichling und Freiheitsliebhaber, bau sie wieder auf, wenn nur diese gegelten Beweeller nicht wären. Dann verlor ich das Interesse und mostete die Boskops.

Das Private sollte mal politisch sein, dann war es nur privat, jetzt soll es das Private nicht mehr geben, heißt es, und das ist dann wieder politisch. Wie krieg ich denn einen Schimmer von Gesellschaft in einen Song … ich bin verliebt … in der Türkei ist grad 68 … mein Nachbar hat sich getrennt …. – und kann man sich dazu bewegen?“

Das Orchester der Versöhnung spielt auf zum social dance! Und Rainald Grebe führt sein Orchester mit harter Hand, um es zu Höchstleistungen anzutreiben. Er hat 10 Kilo abgenommen, weil er 10 Wochen nur Eier und Bohnen gegessen hat, er war bei der Blutwäsche und überwacht seine inneren Werte rund um die Uhr. Natürlich verlangt er das auch von seinem Klangkörper, von den Lebensunternehmern, die zupfen, blasen und trommeln. Daß ein starker Rücken keine Schmerzen kennt sollte mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen sein, über 7 Millionen Mitglieder in Fitneßclubs irren da sicher nicht. Und der Künstler ist mittlerweile der Vorzeigeathlet dieser Republik, in der die Diktatur der Kreativität ein eisernes Regime führt. Wer nicht kreativ ist, fliegt raus. Daß die Nachfahren der verlotterten Absinthbohemians plötzlich den Sound der Republik bestimmen, schöne Sache das.

Selbstausbeutung ist grundweg positiv zu sehn, schuld hat nie das System, immer nur ich selbst, also muß ich bei mir die Fehler suchen. Ich bin grad von Siemens entlassen worden, mach ich mal eine Lymphdrainage, um mein System zu entschlacken….

Das Orchester der Versöhnung spielt in neuer Besetzung: Neben den bekannten Fachkräften Buddy Casino (Orgel), DJ Smoking Joe, Marcus Baumgart (git), Serge Radtke
(bass), Martin Brauer (drums) ist jetzt ein funkyfunky Blasquartett mit von der Partie, bestehens aus Ellen Wemmelund und Anke Lucks an der Posaune, Ina Böttcher und Ulrike Arzet, Trompete.

Es wird geblasen an diesen Abenden, das ist hot hot hot, und dann werden wir schon sehen, ob sich die Verhältnisse tanzen lassen. Rainald Grebe hat es bisher geschafft, das komplexe Leben im Standort BRD auf den diffusen Punkt zu bringen, wird er es wieder tun? Wenn die Plakate hängen, fängt er an zu schreiben, es ist also wie immer eine Fahrt ins Bunte bis der schäbige Zirkus wieder seine Zelte öffnet.

Macht hoch die Tür, kommet und lauschet, Augen

Freitag 04.04.14 – CCH-2 Hamburg
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr


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PM: Mittendrin GmbH

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