(CIS-intern) – Die Fog Joggers im Allgemeinen und Sänger Jan Büttner im Speziellen werden wohl dasselbe Schicksal ereilen wie Tom Waits und Shane MacGowan. Nicht in dem Sinne, dass sie automatisch weltweit geschätzte Poeten, Sänger, Kettenraucher oder Schwerstalkoholiker werden – obwohl, wer weiß? -, sondern dass sie in jedem Radio-, Magazin oder Fernsehinterview die Frage beantworten müssen: „Wo zum Henker kommt eigentlich diese Stimme her?“
Tja, das fragt man sich auch und vor allem, wenn man „Waiting In The Wings“ hört, die Vorabsingle ihres Debütalbums „Let’s Call It A Day“. Zwar ist das coldplayeske Gitarrenflimmern in den ersten zwanzig Sekunden schon hochmelodiös und suchtgefährdend, aber erst wenn man Büttner zum ruhigen Schlagzeugpuls singen hört: „After that long day / five ours on the road / through the night / After that long day / we finally found a place by your side“ – erst dann spürt man, dass man hier mehr vor sich hat als just another indie band. Dieses dunkle Timbre, diese Fähigkeit gleichzeitig zu Säuseln und Raspeln, dieser Tonfall, der kräftig und zärtlich zugleich sein kann – das hört man sooo gut nicht sooo oft.
Foto: Presse The Fog Joggers
Aber die Fog Joggers führen sich nicht auf, als wollten sie gleich in die Arenen des Landes, auch wenn ihre Songs dort durchaus bestehen können. Klingt unterm Strich also nach einer perfekten Konstellation für die Fog Joggers: ein großer Sound, ein starkes Bandgefüge, selbstbewusstes Understatement, eine Stimme, die man nicht mehr vergisst – passt doch alles.
German Indie Youth statt German Angst.
Nachtasyl Hamburg
07.03. 2013 // 21 Uhr
Eintritt 10 €