Hamburg – Glanzvolle Gala für den „Echo Jazz“

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(CIS-intern) – Preisträger aller Spielarten, vielseitige Live-Auftritte und mit Gregory Porter und Roger Cicero ein Gastgeber-Duo, das sich so humorvoll wie musikalisch versiert die Bälle zuspielte: Am gestrigen Donnerstag wurden auf dem Werftgelände von Blohm+Voss im Hamburger Hafen im Rahmen einer stimmungsvollen Gala die ECHO Jazz-Preise vergeben. Das NDR Fernsehen zeigt die Show am 30. Mai ab 23:15 Uhr. Verantwortlich für die Produktion und Redaktion des ECHO Jazz zeichnet die Kimmig Entertainment GmbH.

Foto: Wüstenhagen / Agentur

Etwa 600 Gäste, darunter Prominenz aus Musik, Medien und Politik, erlebten ein Programm, das sich so vielfältig zeigte wie der Jazz selbst. Mit Künstlern wie Branford Marsalis, Stacey Kent, Klaus Doldinger’s Passport und Nils Wülker standen deutsche und internationale Stars des Genres live auf der Bühne. Auch Gregory Porter gab mit „Liquid Spirit“ gleich zur Eröffnung eine Kostprobe seines Könnens, sein gleichnamiges Album wurde zudem mit einem ECHO Jazz als Bestseller des Jahres ausgezeichnet. Ein weiterer musikalischer Höhepunkt war der gemeinsame Auftritt von Pianist Michael Wollny und Vincent Peirani am Akkordeon, beide an diesem Abend gleich zweifach ausgezeichnet, die in einer großartigen Live-Improvisation den Geist des Jazz erlebbar machten.

Diesen Geist hatte zuvor auch Prof. Dieter Gorny, der Vorstandsvorsitzende des BVMI, in seiner Begrüßung betont: Der Jazz führe die Musikbranche in besonderer Weise immer wieder zum Kern ihres Tuns zurück, auf das „unmittelbare musikalische Erlebnis. Denn wie kaum ein anderes Genre lebt der Jazz vom Live-Moment. Er ist eine musikalische Kunst, die bei jedem Vortrag anders und wieder neu entsteht durch die Interaktion der Musiker untereinander. Gerade in Zeiten, in denen wir zunehmend von Algorithmen gesteuert werden, hat dieses Unvorhersehbare, das Ausbrechen aus planbaren Strukturen, einen besonderen Wert.“ Er dankte den Partnern des ECHO Jazz: der Freien und Hansestadt Hamburg, dem NDR, Blohm+Voss und ŠKODA.

Und genau so, wie der Jazz durch Improvisation spannende Reibung und neue Töne erschafft, so spielte auch die Gala selbst gekonnt mit den Gegebenheiten und platzierte die in eine Maschinenhalle gebaute Bühne direkt vor einer ebenso eindrucksvollen wie ungewöhnlichen Kulisse aus Fracht-Containern und einer gigantischen Schiffsschraube.

Zu den redegewandten und fachkundigen Laudatoren des Abends gehörten unter anderem die Schauspielerin Anna Maria Sturm, Tagesschau-Chefsprecher Jan Hofer und Pianist Helmut Zerlett. Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz überreichte der NDR Bigband und Saxophonist Christof Lauer den ECHO Jazz für das Bigband-Album des Jahres.

Ihren emotionalen Höhepunkt erreichte die Preisverleihung mit der Vergabe des ECHO Jazz für das Lebenswerk eines Künstlers: Als Pepe Lienhard, langjähriger Leiter des Orchesters von Udo Jürgens, Eberhard Weber auf die Bühne bat, erhob sich der Saal zu Standing Ovations. Weber, international anerkannt als Revolutionär des Jazz-Basses, seit einem Schlaganfall aber auf einen Gehstock angewiesen und nicht mehr in der Lage, sein Instrument zu spielen, dankte, als er den Preis entgegen nahm, ganz besonders: dem Jazz.

Der Abend gehörte aber nicht nur den Granden und Stars des Jazz, sondern auch dem Nachwuchs. So erhielten die Schlagzeugerin Eva Klesse und ihr Quartett den ECHO Jazz als Newcomer des Jahres. Mit einem Sonderpreis wurde auch die Reihe „young german jazz“ des Labels ACT bedacht, die ins Leben gerufen wurde, um junge Jazz-Musiker zu fördern und ihnen eine Bühne zu bieten.

Horst Schinzel

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